Der Shagya Araber
Früher dienten Shagya-Araber in der Armee als Offizierspferde, zogen Kutschen und wurden für die Zucht als Veredler in die ganze Welt verkauft. Heute werden sie vielseitig im Reitsport eingesetzt. Sie eignen sich hervorragend als Wander- und Distanzreitpferde. Ihre vielseitige Veranlagung prädestiniert sie für den Vielseitigkeitssport, wobei sie ihre Härte, ihr Galoppiervermögen und ihre Ausdauer insbesondere in der Geländeprüfung ausspielen können. Aber auch in der Dressur, im Springen und als Zugpferde vor leichten Wagen, für die Jagd mit der Meute und als Freizeitpferde sind sie gut geeignet.
Für seinen Einsatzzweck als leistungsbereites Reit- und Fahrpferd für Sportzwecke jeder Art weist der Shagya-Araber einen umgänglichen und unkomplizierten, dabei jedoch einsatzfreudigen, leistungsfähigen und nervenstarken Charakter auf. Er zeigt ein ausgeglichenes und gelassenes Temperament und macht einen intelligenten und wachen Eindruck.
Der Shagya-Araber ist eine weitgehend auf Vollblutarabern aufgebaute, eigenständige Rasse, die mehr Größe, Substanz und Reitpferdepoints aufweist als sein kleinerer und zierlicherer Bruder, der Vollblutaraber. Entwickelt wurde diese Rasse seit Ende des 18. Jahrhunderts in den Ländern der K.u.k.-Monarchie, insbesondere im heutigen Ungarn, Rumänien und der Tschechoslowakei. Dabei wurden bei ausschließlicher Verwendung von Vollblutaraberhengsten zur Erhöhung von Größe und Kaliber gelegentlich und gezielt fremdblütige Stuten eingesetzt, was in den Stutbüchern genauestens vermerkt wurde.
Exterieur
Der Kopf des Shagya Arabers ist klein, markant und trocken mit gerader bis konkaver Stirnlinie und weit auseinander liegenden, dunklen Augen. Die Ganaschen sind breit und weit auseinander liegend, die Nüstern groß, elastisch und erweiterungsfähig. Der Hals ist edel, lang und nach oben gewölbt, weist eine leichte Kehle auf und geht in eine schräge Schulter über. Der Widerrist ist ausgeprägt und bietet eine gute Sattellage, der Rücken ist mittellang bei ausreichender Brusttiefe. Der Körper ist gut bemuskelt, die Kruppe lang und leicht geneigt. Der Schweif ist hoch angesetzt und wird erhaben getragen. Fell und Deckhaar sind fein und seidig und unterstreichen den Adel der Rasse. Das Fundament ist trocken, zum Körperbau passend und weist korrekte, große Gelenke bei mittellangen Fesseln und wohlgeformten Hufen auf. Als Fellfarbe dominiert der Schimmel, gefolgt von Braunen, selten sind Rappen. Füchse kommen fast ausschließlich in den südosteuropäischen Blutlinien vor, Rumänien, Serbien, Kroatien, Bosnien und Bulgarien.